Hallo,
ich habe da noch ein Tasting von mir gefunden:
Seit Anbeginn meiner “Cuba-Karriere” greife ich immer wieder gerne zu den Cuaba Exclusivos.
Die Würze, die Komplexität, die Kraft ist etwas, das mich bei Zigarren dieser Marke immer wieder begeistert.
Sehr erfreut war ich, als Mitte 2003 dann ein neues Cuaba Format die Serien-Reife erhielt.
Die Distinguido.
Neu? Naja, ganz neu war sie nicht. Gab es doch die begehrte Auflage in den berühmten Porzellan-Töpfen, die Reserva del Millenio.
Doch als Serie, das war neu...
Von der Größe liegt sie zwischen der Exclusivo und der Salomones.
Das Format ist eine
Romeos mit einem
Ringmaß von 52 und einer Länge von 162 mm.
Ein schönes Format, sicherlich nicht einfach zu rollen, sicherlich nicht einfach zu rauchen.
Die Großzigkeit meiner Zigarrenfreunde ermöglichte mir ein Vergleichs-Tasting zwischen der Serien-Zigarre und der Reserva.
Cuaba Distinguidos – SXF Jun05
Cuaba Distinguidos- Millennium Reserve Jubiläums Jarre
Die Serien-Zigarre hatte ich bereits einige Male geraucht, sie sollte nun zuerst drankommen.
Das Deckblatt besticht durch ein kräftiges Mittelbraun, es glänzt schön “speckig”.
Zwischen den Fingern spüre ich eine gleichmäßige Rollung. Die Tabakblätter geben auf Druck gleichmäßig nach. So muss sich eine Zigarre anfühlen.
Optisch steht die Reserva hinten an. Die Deckblattfarbe ist eher blass, das Braun nicht so kräftig wie bei der Serien-Zigarre.
Zwischen den Fingern fühlt sie sich aber ebenso großartig an wie ihre Schwester.
Interessant ist, dass die Reserva am Kopf und am Fuß etwas spitzer zusammen läuft.
Angeschnitten…
Der Kaltzug ist leicht bis mittel. Ein volles Tabakaroma strömt in meinen Mund.
Meine Gedanken assoziieren einen Gang in die Garage, um Holz für den Kamin zu holen.
Intensiv, Holz, Wald.
Angeschnitten...
Sie luftet sehr gut, fast schon zu leicht. Das Aroma ist zwar ebenfalls tabakig, aber leichter, nicht so frisch. Eher wie Heu.
Angezündet, die ersten Züge…
Sie ist sofort präsent, voll da, ein wenig süß, holzig erdig. Gute Rauchentwicklung, „da hat man was im Mund“.
Angezündet, die ersten Züge...
Sie ist ebenfalls sofort präsent. Der Rauch schmeckt intensiv nach Nadelhölzern.
Unweigerlich muss ich an einen Bushmills-Whiskey denken. Eine leichte Heu-Note schwingt mit, keine Spur von Süße. Deutlich milder als die Schwester.
1. Drittel…
Sie wird etwas bitter, als wenn schwarzer Tee zu lange gezogen hat. Aber noch nicht unangenehm. Ich ziehe leichter und reduziere dadurch die Schärfe.
Beim Abbrand zickt sie etwas. Wird leicht schiefbrandig.
Die Asche ist mittelgrau und sehr fest.
1. Drittel...
Sie ist nach wie vor mild, dabei recht aromatisch aber wenig komplex. Ich bin gespannt, wie sie sich entwickeln wird.
Ebenfalls tritt Schiefbrand auf, die Asche ist mittelgrau und sehr instabil (gut, dass Asche keine Rotweinfelcken macht
)
Nach der Hälfte…
Die Bitterkeit der Zigarre ist verschwunden und sie wird deutlich kräftiger. Sie entwickelt ihre ganze Kraft, schenkt mir ein volles Aroma.
Holz, feuchte Erde, Röstaromen.
Die enge Verwandtschaft zu Romeo Y Julieta wird deutlich, sie erinnert ein wenig an die Romeo Churchill, hat aber eine Spur mehr Power und Volumen.
Nach der Hälfte...
Sie zeigt leider kaum Entwicklung.
Das Aroma ist recht eindimensional und untermauert den Eindruck der ersten Züge.
Schmeckt gut, aber wenig komplex, dadurch etwas langweilig, Lediglich der Nadelholz-Geschmack wird intensiver, aber das trägt nicht viel Positives zum Gesamtbild der Zigarre bei.
Zum Schluss…
Zum Ende hin wird sie richtig gut, ich mag sie kaum aus den Fingern legen. Kräftig, fordernd.
Zum Schluss...
Sie bleibt bis zum Ende ihrer Linie treu. Das Aroma ist ganz gut, aber wirkt über die 80 Minuten etwas langweilig und eindimensional.
Fazit…
Die Serien-Zigarre hat eine sehr gute Geschmacksentwicklung während des Rauchverlaufs gezeigt.
Sie war sofort präsent und hat mir 90 Minuten gezeigt, wo der cubanische Hammer hängt.
Lediglich die zeitweise auftretende leichte Bitterkeit schmälerte das Rauchvergnügen. Den Rest der Kiste werde ich eine Weile liegen lassen, dann wird sich auch die Bitterkeit legen.
Fazit...
Obwohl sie nicht schlecht geschmeckt hat erwarte ich von einer cubanischen Zigarre etwas mehr.
Wer sich in der glücklichen Lage sieht einen solchen Topf zu besitzen, der sollte sich an diesem erfreuen und das Gesamtkunstwerk „Jarre“ nicht durch einen Anbruch ruinieren.
Wer Cuaba rauchen will ist mit den Standard-Zigarren bestens bedient.