Mal etwas Senf zu Havanna:
Dass die Altstadt zwar schön und quirlig, aber auch ne ziemliche Touristenfalle ist, dürfte hinlänglich bekannt sein. Dass man da ein ein paar Häuserblocks weit kommt, ohne mit Sprüchen wie "Wanna buy cigars?", "Ey my friend, need a taxi?", "Granma senior?" zugetextet zu werden, braucht man eigentlich nicht mit zu rechnen. Östlicher Malecon dasselbe: Sonnenuntergang am Meer genießen ohne gestört zu werden, da muss man schon Glück haben. Da wolln sie aber nichts verkaufen, sondern einfach nur so Geld

. In touristisch unerschlossenen Gegenden (Ich erinnere mich da ein paar seeehr modernisierungbedürftige Häuserblocks beim Bahnhof) hatte ich Ruhe, allerdings sind solche Gegenden jetzt auch nicht für längere Aufenthalte prädestiniert.
Im neuen Havanna sah es für mich perönlich schon etwas anders aus. Im Lennon-Park (siehe Avatarbild

) konnte ich sogar in Ruhe eine rauchen.
Und wenn Du da in der Gegend sein solltest, empfehle ich einen Besuch des großen Friedhofs. Man muss kein Grufti sein, um davon beieindruckt zu sein. Auch für allgemein Geschichtsinteressierte sehr spannend. Die Hauptwege dort würden hierzulande auch als Bundesstraßen durchgegen, ist nicht umsonst der größte in Lateinamerika. Und wenn Du Glück hast, ist da ein Kubaner in der Nähe, der Geld braucht. Das muss man hier in dem Zusammenhang so schreiben, auch wenn sie sonst nerven. Der alte Putzmann, der mich da angequatscht hat, hat mir interessante Gräber gezeigt und wusste einiges zu berichten. Für Östereicher jetzt vielleicht weniger spannend: Auch der deutsch-französische Krieg "tobte" vor Havanna, die Opfer sind dort bestatte.
Witzig fand ich einen Abstecher in den Osten, zu den Playas del Este. Okay, so einen Strand hast Du wahrscheinlich schon vorher auf Deiner Tour gesehen. Aber die Diskrepanz zwischen dem, was die Stadtpläne da an Bebauung vermuten lassen und dem, was wirklich da ist, fand ich schon lustig.